2019 steht Köln voll und ganz unter dem Stern des Jacques Offenbach. In zahlreichen Ausstellungen, Konzerten, Inszenierungen und Diskussionen widmet sich Köln dessen Schaffen, welches auch noch 100 Jahre nach seinem Tod einen enormen Einfluss auf den hiesigen Kulturbetrieb nach sich zieht. Der als Begründer der modernen Operette bekannt gewordene gebürtige Kölner schuf in Paris eine musikalische Darstellungsform, die bis in die heutige Zeit reicht. Die Volksbühne lässt sich diese Gelegenheit nicht entgehen und führt gleich zwei Einakter Offenbachs in ihren Hallen auf. Zwei Produktionen, die sich bereits im 19. Jahrhundert nachweislicher Beliebtheit erwiesen und deren Strahlkraft bis heute nachwirken.
1819 in Köln geboren, zog es Offenbach im Jahre 1833 mit seiner Familie nach Paris, nur um 1955 das Théâtre des Bouffes-Parisiens zu gründen, welches sich sodann zur Geburtsstätte der heutigen modernen Operette entwickelte. In seinen Stücken spiegelte sich immerzu das Verhalten der französischen Gesellschaft auf humoristische, satirische und groteske Weise wider und über Jahre hinweg feierte er mit seinen Einaktern sensationelle Erfolge. Erst nach Ende der französischen Revolution und mit dem Beginn eines neuen Zeitgeistes änderte sich dies, doch sind seine Stücke bis heute noch Bestandteil großer Opernhäuser.
Mit „Die Insel Tulipatan“ und „Herr Blumenkohl gibt sich die Ehre“ bringt euch die Volksbühne am Rudolfplatz gleich zwei Produktionen aus dem üppigen Œuvre Offenbachs näher. „Es wäre eine Schande, seine Werke nicht in die Neuzeit zu transportieren“, sagt Matthias Kurth, Consultant der PAMY Mediaproductions. „Die Themen von damals sind noch heute aktuell.“ In „Die Insel Tulipatan“ dreht sich alles um Geschlechterdefinitionen, Identitätsfindung und das Verlangen, sich in repressiven Gesellschaften ausleben zu wollen. Kommt euch das vielleicht bekannt vor? Ein wenig anders kommt hingegen „Herr Blumenkohl gibt sich die Ehre“ daher. Nein, es schleicht dabei kein älterer Herr durch die Reihen und verteilt fröhlich knollige Blumenkohlsträuße. Es geht vielmehr um eine schiefgelaufene Soiree, bei der alles schief geht, was schief gehen kann und in dessen Verlauf der Gastgeber mit Hilfe seiner unterdrückten Tochter versucht zu retten, was noch zu retten ist. Kann der Opernabend im Wohnzimmer des Blumenkohls noch seinen erwünschten Lauf nehmen?
Beide Inszenierungen werden „originalgetreu“ hintereinander auf die Bühne gebracht, unterbrochen von einer halbstündigen Pause. Insgesamt dauert der Abend etwa zweieinhalb Stunden. „Hier und da haben wir die Texte ein wenig umgeschrieben, an das Heute angepasst“, sagt die Regisseurin Jasmin Solfaghari, „und auch die Dialoge sind selbstgeschrieben. Aber die Musik an sich, die ist ein Offenbacher Original.“ Passend zum Offenbach-Jahr natürlich…
Und es hat schon begonnen, das Offenbach-Jahr. Seid ihr schon mittendrin? Oder habt ihr davon gar nichts mitbekommen, habt aber Lust ein wenig von dem mitzunehmen, was einer der größten Musikkomponisten aller Zeiten erschuf? Egal, wie ihr den 200-jährigen Geburtstag Offenbachs feiert, die Aufführungen an der Volksbühne sorgen für einen Abend voller komödiantischer und bitterböser Nuancen. Wer einfach mal herzhaft lachen will, in einem operetten Rahmen, der sollte sich das nicht entgehen lassen.
Wir wünschen viel Spaß.
Zeiten:
17. Juni 2019:
19:30 Uhr
18. Juni 2019:
19:30 Uhr
19. Juni 2019:
19:30 Uhr
20. Juni 2019:
19:30 Uhr
Preise:
Eintritt: 37,00 €*
*an der Theaterkasse
Kontaktdaten und Anfahrtsbeschreibung:
Volksbühne am Rudolfplatz gGmbH / PAMY GmbH Mediaproductions
Adresse: Aachener Straße 5, 50674 Köln
Telefon: 0221 – 25 17 47
Webseite: www.volksbuehne-rudolfplatz.de/veranstaltungen/942-insel-tulipan-und-salon-pitzelberger
KVB: Linien 1, 7, 12, 15:
Rudolfplatz