Nach langwieriger Restaurierung wieder an seinem angestammten Platz
Sie sind wieder da: Die „Manschettenknöpfe“ auf dem Friesenplatz. Über ein Jahr waren die beiden Stahlplastiken von Heinz-Günther Prager – offiziell tragen sie den Titel „Doppelachse“ – weg, wurden aufwändig von Graffiti und Aufklebern befreit. Der Künstler – der selbsternannte „letzte Kölner Stahl-Bildhauer“ – ließ sich die Ankunft seiner beiden Arbeiten nicht entgehen.
Donnerstag Vormittag, 9:30 Uhr – erster Bodenkontakt! Ein Kran hatte die erste der „Doppelachsen“ aus Cortenstahl von einem LKW abgehoben und setzte sie vorsichtig auf dem Boden ab. Da, wo sie bis zum Juli des Vorjahres stand. Oder lag. Auf der östlichen Ecke von Venloer und Limburger Straße. Das Gegenstück auf der anderen Seite der Limburger Straße sollte im Laufe des Tages folgen.
Sauber war die Skulptur, strahlte im über die Jahre gewachsenen Rost, von einer Wachsschicht vor künftigen Verunreinigungen geschützt. Es war keine leichte Arbeit, die Klebereste zu entfernen, die sich auf dem Stahl festgefressen hatten. Auch war die Standsicherheit nicht mehr vollständig gegeben. 17.000 Euro hatte sich die Sparkasse KölnBonn die Restaurierungsaktion durch eine Expertin des Museums Ludwig kosten lassen. Das Geld kam aus der PS Lotterie.
Seit 1986 stehen Pragers „Doppelachse“ auf dem Friesenplatz
1986 waren die beiden Kunstwerke als Geschenk des Bekleidungsgeschäfts Weingarten aufgestellt worden. Sie bestehen aus jeweils zwei Kreisen, 2,40 Meter Durchmesser der eine, 1,75 Meter der andere. Der Titel „Doppelachse“ weist auf ihre mögliche Funktion für ein Fahrzeug hin – passend auch für ihren doppelten Aufstellungsort. Da das größere „Rad“ abgeknickt ist, könnten sie sich theoretisch auch um diesen drehen. Dadurch ähneln sie allerdings auch Manschettenknöpfen – sehr zur Freude der Kölner.
Heinz-Günther Prager wurde 1944 geboren. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem den Villa-Romana-Preis und den Villa-Massimo-Preis. Seit Ende der 1960er Jahre lebt und arbeitet er in Köln. Zentrales Thema ist die Auseinandersetzung mit dem Idealmaß des Menschen (1,75 Meter), wie es Leonardo da Vinci entwickelt hat.
Foto1 : Jürgen Schön – Dankbar, dass seine Arbeit restauriert wurde: Der Künstler Heinz-Günther Prager und sein Werk.
Foto 2: Jürgen Schön – So sah die westliche „Doppelachse“ vor der Reinigung aus.