Corona, das ist die Krönung

„Corona“ ist Latein und heißt, „der Kranz, die Krone“,
„Coronavirus“, wie er mal im Asterix
auftauchte, „der bekränzte Mann“. Das ist jetzt so ‘ne
Besserwissersache, helfen tut se nix.

Genauso wenig wie der Strahlenkranz der Sonne,
der sichtbar wird, wenn unser Mond sich vor sie schiebt.
Das sehen wir mit Schauder, Ehrfurcht und auch Wonne,
dagegen ist das Virus eher unbeliebt.

Wie kommt CoV 19 nur zu diesem schönen Namen?
Ich hör, es sieht so schön aus unterm Mikroskop.
Na gut, ich sagte dazu gerne Ja und Amen,
wär‘n eben unsre Lungen nicht sein Biotop.

Dann gibt‘s „Korona“ auch noch in dem Sinn von „Gruppe“,
von „Horde“ gar, doch die darf heute nicht mehr sein.
Gottlob ist das Verbot auch niemandem mehr schnuppe,
wenn nicht, dann kriegt er arge Scherereien.

In Aachen gibt‘s ne Schutzpatronin gegen Seuchen,
die heißt Corona; ruft sie an – mit ‘nem Gebet.
nur wird sie Euch, obwohl sie heilig ist, enttäuschen,
für eine Pilgerfahrt ist‘s einfach viel zu spät.

Doch einen Trost zumindest weiß ich, lest Gedichte!
Als erstes, tja, „Corona“, eins von Paul Celan.
Das macht zwar Deine Ängste nicht zunichte,
doch wärmt es Dich; zwar eher kurz, doch instantan.

Hier auch in der Hörfassung:

Text und Ton: Michael Domas
Foto: Catharina Coblenz

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