Die Liebe in Zeiten vor Corona
Ich dacht, du fiebertest für mich!
Nein, nein, sagst du, ist nur ne Grippe.
Machst du das etwa willkürlich,
du nimmst mich doch nicht auf die Schippe?
Ich mal mir aus, du bist ganz heiß,
so achtunddreißig Grad, das lieb ich.
Das Leben ist halt auch Verschleiß,
trotzdem ist es doch sehr ergiebig.
Wenn dich mein Verschen ärgern sollt,
benutz den Ärger, werd gesund.
Und hast du dich dann ausgegrollt,
küss ich dich morgen auf den Mund
und infizier mich gern an dir
mit dem, was zwischen uns so schlummert.
Ich geb dir Lebenselixier,
das heilt und geilt und weilt und wummert.
Hier auch in der Hörfassung:
Text und Ton: Michael Domas
Foto: Catharina Coblenz