200 Kartons für die Geflüchteten von Moria

Über 200 Kartons stapelten sich Ende letzter Woche im Keller des Hölderlin-Gymnasiums in Mühlheim, innerhalb weniger Tage zusammengesammelt. Die von der Schule veranstaltete Spendenaktion war Teil der europaweiten Aktion #EuropeCares – und am Samstag ging es im LKW Richtung Griechenland. Ziel: Die Insel Lesbos, auf der am 9. September mehr als 80 Prozent des Flüchtlingslagers Moria abbrannte.

„Ich saß im Lehrerzimmer, als ich die Nachricht erhielt, was da gerade auf Lesbos passiert ist“, sagt David Steimel, Sport- und Mathelehrer am Hölderlin-Gymnasium und der verantwortliche Kopf hinter der Spendenaktion der Schule. „Ich wusste sofort, dass wir etwas machen müssen. Also haben wir uns mit der Schulleitung und der Schülervertretung ausgetauscht und uns dazu entschlossen, an #EuropeCares teilzunehmen. Dann ging alles ganz schnell.“ Innerhalb von nur drei Tagen sammelte die Schule mehr als 200 Kartons voller Lebensmittel, Hygieneartikel und Zelte, Schlafsäcke, Decken und allerlei Winterkleidung, alles von den Schülerinnen und Schülern und deren Familien. Von der schnellen Resonanz ist der Lehrer überwältigt, wenn auch nicht überrascht: „An unserer Schule ist es grundsätzlich so, dass es eine starke Schulgemeinschaft gibt. Jeder steht hier füreinander ein, die Älteren helfen den Jüngeren und keiner bleibt auf der Strecke. Alle waren sich sofort einig, dass man den Menschen auf Lesbos helfen muss.“ 

#EuropeCares bringt die Spenden nach Lesbos

Und da eine Schule die Logistik für solch eine Spendenaktion nur schwerlich selbst bewerkstelligen kann, kümmert sich #EuropeCares nun um den Transport in den Süden. Noch am Samstag, als die Schülerinnen und Schüler alle Hände voll hatten mit der Beladung der LKWs, fuhren Autos vollbepackt mit Spendengut vor der Schule vor und sogar ein Schimmverein aus Hennef beteiligte sich an der Aktion. „Das ist einfach super cool, wie viele Sachen zusammengekommen sind“, sagt Luise Ebermann. Die 16-jährige Schülerin hat bei der Organisation von Anfang an mitgeholfen und auch sie findet es wichtig, dass den Menschen in Griechenland geholfen wird: „Die Politik handelt nicht schnell genug und zu wenig, also müssen andere Initiativen her. Die Menschen auf Lesbos haben sogar ihr Lager abgebrannt, um auf ihre unerträgliche Situation aufmerksam zu machen. Die EU sollte mehr in der Flüchtlingspolitik handeln.“

#EuropeCares ist eine europaweite Initiative der Partei Volt, bei der verschiedene Städte Deutschlands angefahren wurden/werden, um Spenden für die Geflüchteten auf Lesbos zu sammeln. So fand unter anderem auch auf dem Roncalliplatz vor dem Dom eine Sammelaktion statt. Solltet ihr spenden wollen, findet ihr hier weitere Informationen: www.europecares.org

Foto 1: Die Schülerinnen und Schüler am Holderlin-Gymnasium sammelten gemeinsam mit der Lehrerschaft mehr als 200 Kartons voller Spendengut. 
Foto 2: Vor der Europa-Karte sichteten und organisierten die Schülerinnen und Schüler die Spenden.

 

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