Städtische Bühnen dürfen unter Einschränkungen proben

Kölns städtische Bühnen – Oper, Schauspiel und Hänneschen-Theater – müssen ebenso wie Philharmonie und Gürzenich-Orchester noch bis Ende März ohne Live-Publikum auskommen. Das muss sich so lange noch mit Streaming-Angeboten zufrieden geben. Immerhin: Proben dürfen unter Einschränkungen stattfinden. Das gab Kulturdezernentin Susanne Laugwitz-Aulbach auf der Kulturausschuss-Sitzung am Dienstag bekannt.

Bei den Museen zeigte sie sich etwas optimistischer und hofft auf eine Wiedereröffnung schon ab dem 15. Februar. Eine bundesweite Arbeitsgruppe, in der auch Köln vertreten ist, soll für die Länder-Kulturministerien ein entsprechendes Programm erarbeiten.

Dem Rat der Stadt will sie zur Sitzung in der kommenden Woche einen Förderplan für die freie Kulturszene der Stadt vorlegen. Dabei verwies sie auch auf die angekündigte Verlängerung der Fördermaßnahmen von Bund und Land. Hier habe es zuletzt etwa für Soloselbstständige Verbesserungen gegeben.

Eine tote Sitzung ohne Diskussionen

Diskutiert wurde Laugwitz-Aulbachs Kurzvortrag nicht. Ebenso wie die anderen über ein Dutzend Tagesordnungspunkte im öffentlichen Sitzungsteil. Direkte politische Diskussionen und Wortgefechte werden in Corona-Zeiten zur Ausnahme: Nach einer Empfehlung der Landesregierung sollen Sitzungen auf das nötigste beschränkt werden, der Meinungsaustausch vor allem schriftlich stattfinden. Weshalb denn auch unter vielen Themen in der Tagesordnung der Satz stand: „Fragen zu dieser Mitteilung reichen Sie bitte im Nachgang der Sitzung schriftlich ein“. Einiges wurde auch schon zu Beginn einstimmig und hoffnungsvoll auf die nächste Sitzung geschoben. Zwiespältige Folge: Statt oft quälender vier Stunden Diskussion nur eine wenig sagende gute eine Stunde Dauer. Eine demokratische Auseinandersetzung sieht anders aus.

Eine traurige, wenn auch zu verstehende Selbstbeschränkung, passend zu den durchsichtigen Schutzwänden zwischen den Ausschussmitgliedern. Da muss CDU-Mitglied Ralph Elster herausgehoben werden. Bevor die Vorlagen über weiteren Ausbau und Nutzung des Ebertplatzes ohne Votum – und natürlich auch ohne Diskussion – an den Stadtentwicklungsausschuss verwiesen wurden, wies er auf die Rolle der Kölner Kulturschaffenden hin: Sie hatten es geschafft, den verlotterten Platz wieder zu beleben und so ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zurückzuholen. 

Foto 1: Jürgen Schön – Der Wegweiser macht frühestens ab dem 1. April wieder Sinn. Hoffentlich…
Foto 2: Jürgen Schön – Optimistischer ist Kölns Kulturdezernentin bei den Museen. Vielleicht öffnen sie schon ab dem 15. Februar.
Diesen Artikel weiterempfehlen: