„Lass es doch einfach sein.“
„Träum weiter!“, „Hab Dich mal nicht so!“, „Das bringt doch eh nichts!“: Es sind Sprüche, die den Empfänger ganz schön nerven können. Noch bis zum 22. Januar können Passanten an 25 Litfaßsäulen in Köln je zwei dieser „Tapetensprüche“ der Künstlerin Charlotte Pohle sehen.
Insgesamt 100 solcher Sprüche hat Pohle gesammelt. Sprüche, die sie als Kind und Jugendliche aus Erwachsenenmund gehört hat. Und die sie wütend gemacht haben. „Sie sagen ohne Empathie, was jemand tun, lassen oder denken soll“, erklärt sie. Ratschläge, die eine Hierarchie aufbauen, die nicht auf die Interessen des Angesprochenen eingehen.
Für ihre Teilnahme am Programm der „Kölner Kunstsäulen“ hat die 33-Jährige die Aufforderungen auf unterschiedliche Tapeten geschrieben. Für sie Sinnbild für die Sehnsucht nach Geborgenheit, nach oft kitschiger Gemütlichkeit.
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Foto: Jürgen Schön – „Tapetensprüche“ von Charlotte Pohle – hier auf einer Litfaßsäule am Erzberger Platz.