Geschichten hinter den Menschen

Benannt nach dem österreichischen Dichter Nikolaus Lenau, war der Lenauplatz in Neu-Ehrenfeld seit jeher ein Ort geschäftigen Treibens. Heutzutage ist er zudem ein gern gesehener Ort für ein geselliges Miteinander. Die Zeiten, in denen der Veedelsplatz eine Anlaufstelle für Kinobesucherinnen und -besucher war, sind zwar schon lange vorbei, heute aber ist der Platz rund um den 1960 eingeweihten Max-und Moritz-Brunnen ein beliebter Treffpunkt der Generationen, die sich bei bestem Wetter die Sonne auf den Pelz scheinen lassen oder abends vergnüglich ihr Kölsch genießen. Doch was macht eigentlich die Menschen selbst aus, die auf und um den Lenauplatz herum ihr Unwesen treiben? Welche Geschichten stecken hinter ihnen? Einige dieser Geschichten sind nun in der Galerie Landmann-31 ausgestellt. Geschichten, festgehalten von Sebastian Vietor, die einen Einblick in das Leben der Menschen geben, die hinter den Tresen und Verkaufstheken rund um den Lenauplatz stehen.

Eher unscheinbar liegt die Galerie Landmann-31 in einem Hauseingang an der Landmannstraße – eine an den Lenauplatz angrenzende Geschäftsstraße. Gegenüber der Weinbar Sommerfeldt und wenige Meter vom wohlbekannten Ehrenfelder Imbiss Gaumenschmaus entfernt, stellen hier regelmäßig Künstlerinnen und Künstler aller Couleur ihre Arbeiten aus. Bis Mitte Januar noch ist Sebastian Vietor an der Reihe, dessen Portrait-Fotografien einiger Personen, die rund um den Lenauplatz herum alltäglich ihrer Arbeit nachgehen, dieses Mal die Glasvitrine zieren. Es sind die Geschichten von Geschäftsleuten, die laut Sebastian „das Veedel bereichern, es mit Leben füllen und sich immer für ihre Nachbarschaft einsetzen.“ Mit dabei sind beispielsweise Portraits von Ramazan Palanli vom Restaurant Das Tutt, Bärbel Sommerfeldt, Inhaberin der gleichnamigen Weinbar Sommerfeldt, oder Wolfgang Pöttgen, Inhaber des urigen Restaurants Pöttgen. „Ohne sie wäre die Landmannstraße nicht das, was sie ist“, so der Fotograf. „Mich haben ihre Geschichten interessiert. Wer sind die Personen, die hinter den Läden stecken, die für uns selbstverständlich sind?“ Über an der Glasvitrine angebrachte QR-Codes ladet ihr euch sodann die Geschichten auf euer Smartphone.

Den Blick für die Mitmenschen öffnen – Für Empathie und Mitgefühl empfänglich machen

Mittlerweile hat Sebastian sein Projekt allerdings erweitert. Unter dem Namen „Humans of Cologne“ versammelt er inzwischen die Geschichten von Personen aus ganz Köln – und nicht nur von Ladenbesitzern, die so in den Genuss kostenloser Werbung kommen. „Ich will vor allem meinen Kindern damit zeigen, dass man mit offenen Augen durch die Welt gehen sollte“, so Sebastian. „Dass es Geschichten hinter den Menschen gibt, die es zu erzählen lohnt und die Empathie und Mitgefühl fördern.“ Die Entstehung des ersten Fotos ist demnach auch eher ein Zufallsprodukt denn ein geplanter Akt gewesen. Während eines Spaziergangs mit seinen zwei Söhnen entstanden, hat sich die spontane Aktion so zu einem Herzensprojekt entwickelt.

Ihr vermisst es durch die Museen der Stadt zu flanieren und euch von der Kunst berieseln zu lassen – statt von Streaming-Diensten und sonstigen digitalen Angeboten? Nun, viele Galerien sind weiterhin geöffnet. Und vielleicht habt ihr ja jetzt Lust der Galerie Landmann-31 einen Besuch abzustatten. Ein Gläschen Wein oder eine leckere Currywurst gibt es auch gleich um die Ecke…

Zeiten: 

Noch bis zum 14. Januar 2021

Preise:

Kostenlos!

Kontaktdaten und Anfahrtsbeschreibung:

Landmann-31
Adresse: Landmannstraße 31, 50825 Köln
Webseite: www.landmann-31.com/2020/10/21/menschen-am-lenauplatz-29-10-14-01/

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