Aus Abfall die Ewigkeit
„Das kann ich auch!“, mag manch Betrachter (natürlich auch manche Betrachterin) denken, wenn er oder sie im Matjö in der Ausstellung „Love me tender“ die Kunststücke von NK Doege gesehen hat. Kann er oder sie natürlich nicht, bestenfalls schlecht nachahmen. Denn zum einen ist die Künstlerin nicht selber auf die Idee gekommen, zum anderen fehlte ihr auch – bis jetzt – der Blick darauf, was man aus „Abfall“ für schöne Dinge machen kann.
Es ist – getreu nach Elvis Presleys Klassiker – ein Ewigkeits-Liebesschwur: Doege erklärte, sich nie von den ausgedienten Gebrauchsgegenständen trennen zu wollen. Und wenn sie sie dazu zerlegen und in neue Zusammenhänge überführen musste. Duschvorhänge, Gummigurte, Schläuche, Rohre, Bausteine Holzbretter, Plastikplanen, Kordeln – sie alle erhielten ein neues Leben, in dem nichts an ihren alten Einsatz erinnert.
Mixedmedia? Mixedmedia!
Vielleicht ist das Material für die Arbeit „Feuerwinkel“ ein alter Feuerwehrschlauch – was sie da jeweils im Einzelnen zusammenführt, verriet die Künstlerin nicht, fasst es pauschal mit „mixedmedia“ zusammen. Doch weckte es hier das Bild eines flugbereiten Vogel. Eine durch ein Rohr gezogen Kugel verkörperte – naheliegend – eine „Rohrpost“. Und Gummischläuche wuchsen wie Seetang aus einem Hohlbaustein.
Ja, das kann man nachmachen. Aber erfunden hat den tiefgründigen und phantasieanregenden Kunstspaß eben NK Doege.
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NK Doege mit „Love me tender“ im Kulturwerk des BBK Köln e.V.
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Foto: NK Doege: „Feuerwinkel“ (2021, mixedmedia, 45 x 25 x 4 cm).