So hatte ich mir Köln immer vorgestellt. An jeder Ecke coole Gespräche, an jeder zweiten ausgefallene Kunst. Die ‚Kölner Theaternacht‘ ließ uns an zig Theaterstücken teilhaben, durch Köln hetzen und eine spannende Nacht erleben. Ein kölsches Event, das man mitnehmen sollte? Absolut. Nur die Wege zwischen den Spielstätten, die sollte man sich vorab vielleicht schon gut überlegen…
Los ging es für uns im Heizkraftwerk der Rheinenergie. Ab 19:45 Uhr hingen die ‚Angels Aerials‘ an den Schornsteinen des Werkes herab, vollführten Kunststücke und versetzten die Zuschauer in ein fast ehrfürchtiges Staunen. Wie die Athleten dort an den Seilen hingen, sich durch die Luft warfen und an den Schornsteinen entlang hüpften, das sieht man wohl nicht alle Tage. Ich zumindest nicht.
Danach weiter Richtung Innenstadt. Auf dem Weg machten wir eben im Comedia Halt, denn wir waren ja eh in der Südstadt unterwegs und da hat sich das angeboten. Außerdem versprach die Spielstätte eine schöne Show. Und dieses Versprechen hat sie auch gehalten. Mit ‚Das doppelte Lottchen‘ befand sich eine bekannte Geschichte auf der Bühne, neu aufgemacht und ans moderne Erleben angepasst. Es war witzig und erfrischend und genau die richtige Abwechslung zur aufregenden Show zuvor. Die Darsteller bezogen das Publikum teils in das Stück mit ein, durchbrachen die vierte Wand und gaben einem so gewissermaßen das Gefühl, Teil der Show zu sein. Auch wenn ich es bisher nicht gänzlich gesehen habe, der kleine Einblick hat zumindest Lust auf das komplette Stück gemacht und das ist ja auch zum Teil der Sinn der Theaternacht, oder?
Anschließend ging’s aber wirklich in die Innenstadt! Die KVB machte uns den Abend zwar nicht leichter, aber wer erwartet dies schon? Wir zumindest nicht, also war es keine große Überraschung, dass wir teils komplett außer Puste oder nur kurz vor knapp bei den Vorstellungen ankamen. Sollten wir nächstes Jahr an der Nacht teilnehmen, werden wir auf jeden Fall die Guided Tours oder unsere eigenen Fahrräder in Betracht ziehen. Einfach, um den Abend ein wenig stressfreier zu gestalten.
Aber okay, zeitlich könnte es eventuell ein bisschen eng werden, wenn’s mit den öffentlichen Verkehrsmitteln durch die Stadt geht und der Zeitplan stramm ist. Gab’s sonst noch irgendwas zu meckern?
Nö. Die Vorstellungen gaben zwar, wie bei einer Theaternacht halt üblich, nur einen etwa 20- bis 30-minütigen Einblick in die Theaterstücke, als störend oder gar „unverschämt“ empfanden wir dies jedoch nicht. Im Gegenteil, es hat ungeheuren Spaß und Lust auf mehr gemacht! Und qualitativ gab es sowieso keine Abstriche. Die Inszenierungen waren unterhaltsam, belustigend und kritisch. Und das macht Theater ja aus. Viele coole Auftritte an einem Abend, an unterschiedlichen Locations und alles mit nur einem Ticket. Uns hat es super gefallen, und wir können diese Erfahrung nur weiterempfehlen.
Und ich persönliche lege diese Nummer einfach jedem an’s Herz. Auch wenn Theater eigentlich nichts für einen ist, die Vorstellungen der Theaternacht decken eigentlich jeden Geschmack ab. Irgendeine Vorstellung, an irgendeiner Spielstätte gefällt einem dann letzten Endes doch, irgendwie.
Außerdem immer eine gute Alternative, wenn man mal wieder nach ’nem perfekten Date sucht. Jaja, ich mein ja nur…
Mehr Informationen über die ‚Theaternacht‘ findet ihr hier.