„Dating Hybrids“ – Plastik von Lena Anouk Philipp, jetzt in der artothek zu sehen. Foto: JS

In der Corona-Zeit schuf Künstlerin ihre erste Skulptur

Corona war eine Zeit der Kontaktarmut. Viele Menschen zogen sich notgedrungen in ihre Wohnung zurück. „Home office“ hieß es bei denen, die von ihrem Arbeitgeber aus den gewohnten Büros „ausgegliedert“ wurden. Für Kunstschaffende war es das gewohnte Atelier. Doch in der der erzwungenen Abgeschlossenheit wuchs die Phantasie. Wie bei Lena Anouk Philipp, deren Ausstellung „Dating Hybrids“ jetzt in der artothek zu sehen ist.

Die titelgebende Figur – eine Premiere im Oeuvre der Künstlerin – steht in der Mitte des Ausstellungssaales: Eine skurrile Menschenfigur, zusammengesetzt aus Holz, Pappe und Stahl, mit Acrylfarbe in verschiedenen Grüntönen bemalt. Frau oder Mann? Das bleibt offen. Ebenso wie das, was sie in ihren Händen hält. Es ist ein phantasievolles Mischwesen, wie es dem Betrachter auch auf vielen der ausgestellten Bilder begegnet.

Entführung in die heitere Welt der Wunderwesen

Da ist etwa eine Figur mit Vogelschnabel. Eine Augenmaske schwebt durch die Luft. Ein Katzenkopf thront auf einem Rock, unter dem vier Beinpaare herausragen. Ein bärtiges Gesicht hält sich die Augen zu, hinter dem einen Arm ragt der Kopf einer Eidechse in die Luft. Aus dem Maul eines anderen Tieres kriecht ein Mensch heraus, der mit Bällen jongliert. Ein Faun streckt dem Betrachter seine gespaltene Zunge heraus, wird dabei von zahlreichen Augen beobachtet.

Lena Anouk Philipp: Zeichnung aus der Serie „Drawings in a reddish glow“ (2022-2023)

Lena Anouk Philipps entführt den Betrachter in eine heitere Welt der Wunder(-wesen), in der er seiner Phantasie freien Lauf lassen kann. Vor Überraschungen ist er dabei genau so wenig gefeit wie die Leinwand, auf die die Künstlerin ihre fein abgestimmten Farben aufbringt. Die lässt sie auf einem Bild nach den Absichten des Pinsels fragen.

Lena Anouk Philipp: „Dating Hybrids“

Zeiten:

bis 26. August 2023, Di-Fr 13-19 Uhr, Sa 13-16 Uhr

Preise:

Eintritt frei

Kontaktdaten und Anfahrt:

artothek im Haus Saaleck, Am Hof 50, 50667 Köln, http://www.museenkoeln.de/artothek

KVB: Linien 5, 16, 18: Dom/Hbf

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