„Begegnungen – Käthe Kollwitz zu Gast in der Kölner Domschatzkammer“: Blick in die Ausstellung. Foto: JS

Domschatzkammer freut sich über Leihgaben

Wegen dringender Sanierungsarbeiten ist das Käthe-Kollwitz-Museum derzeit geschlossen. Der willkommene Anlass, Arbeiten der Künstlerin an die Kollegen anderer Kölner Museen auszuleihen. Aktuell können in der Domschatzkammer – wenn auch nicht im direkten Vergleichaber in konzentrierter Präsentation – Parallelen in ihrem Werk zur christlichen Ikonografie entdeckt werden.

Zu sehen sind 10 Arbeiten der Berliner Künstlerin

Oft geprägt von persönlichen schmerzlichen Erfahrungen sind Angst vor Verlust, Abschiednehmen und Tod zentrale Themen im Werk von Käthe Kollwitz. Dies zeigen auch die hier ausgestellten vier Bronzeplastiken, drei Kreidezeichnungen, eine Radierung sowie je eine Kohle- und Pinselzeichnung.

Käthe Kollwitz: „Frau mit totem Kind“ (Strichätzung, Kaltnadel, Schmirgel und Vernis mou mit Durchdruck von geripptem Büttenpapier und Zieglerschem Umdruckpapier, 1903) – Kn 81 VIII a, Käthe Kollwitz Museum Köln

Sie greifen Darstellungen auf, die aus der christlichen Kunst bekannt sind und übersetzt sie in weltliches Engagement. Im Mittelpunkt die Muttergottes: Maria, die das Jesuskind mit einem ausgebreiteten Mantel oder es eng an ihre Brust drückend vor den Gefahren der Welt schützt. Nach dessen Tod am Kreuz ist die Pieta das klassische Bild: Die trauernde Mutter beweint den Toten, der in ihrem Schoß liegt. Wobei dieser Moment bei Käthe Kollwitz in der Regel inniger, dramatischer und emotionsgeladener ausfällt als bei den klassischen christlichen Darstellungen.

Käthe Kollwitz: „Mutter, sich über ihre bedrohten Kinder stürzend (Fliegerbombe)“ (Pinsel in Schwarz, 1924/1925) – NT 960, Käthe Kollwitz Museum Köln

Sohn Peter fiel 1914 kurz nach Kriegsbeginn

Eher „historisch“ war ihre Auseinandersetzung mit dem Tod, als der Zyklus „Bauernkrieg“ entstand. Persönlich betroffen war sie, als ihr Sohn Hans 1908 lebensgefährlich an Diphterie erkrankte. Peter, der jüngste Sohn, fiel als Freiwilliger 1914 kurz nach Kriegsbeginn. Es ist sicher nicht falsch, hier noch einmal den Beginn ihres politischen Kampfes für Frieden, gegen Armut und soziale Ungerechtigkeit festzumachen. Daran hielt sie bis zu ihrem Tod fest.

Zeiten:

bis 10. September 2023, täglich 10-18 Uhr

Preise:

Eintritt: 6 €, ermäßigt 3 €

Kontaktdaten und Anfahrtsbeschreibung:

Domschatzkammer

Adresse:  50667 Köln, Roncalliplatz 2, Eingang an Nordseite des Kölner Doms,
Telefon: 0221/17940-300227-2899
Webseite: https://www.koelner-domschatzkammer.de
KVB: Linien 5, 16, 18: Dom/Hauptbahnhof

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