Moment, Moment! Ist das euer Ernst? Ich soll jetzt wirklich mit in ein Café, in dem man Tassen, Teller und Teekannen anmalt? Ich kann doch noch nicht einmal ein Strichmännchen malen! Muss ich mir das wirklich geben? Als Mann? Bitte nicht. Hilfe!

Das war meine Reaktion, als mich die Mädels, mit denen ich damals zusammen die „Rheinerlei“-Seite begann, ins ‚pottery art café‘ schleppen wollten. „Könnt ihr nicht alleine gehen?“, war meine Frage und als Vertreter des männlichen Geschlechtes wehrte ich mich mit allen mir erdenklichen Mitteln. Aber wie das halt so ist, und da können wahrscheinlich viele meiner Artgenossen ein Lied von singen, wurde ich halt mitgeschleppt und ich konnte mich dem weiblichen Charme (ich bleibe mal diplomatisch) nicht erwehren. „Wir brauchen doch eine männliche Meinung für unseren Erfahrungsbericht“, kam die Antwort. Und wenn ihr euch diesen Satz nun mit quietschender Stimme vorgestellt habt, dann liegt ihr gar nicht so verkehrt…

Also hatte ich keine Wahl, und musste mit ins ‚pottery art café‘. Äußerst widerwillig, wohl gemerkt. Zu allem Überfluss war an jenem Tag die „pottery art night“. Ein Abend, der anscheinend größtenteils nur für Frauengruppen vorgesehen ist. Also hatte ich da eigentlich mal so gar nichts zu suchen. Aber immerhin wurden wir von den Angestellten mit einem Glas Sekt begrüßt, was ich ja schon einmal nicht unbedingt verkehrt fand. Dann trinke ich mir den Abend halt schön, dachte ich mir, das hilft immer…

So schlimm, und so übertrieben, war es dann letzten Endes doch nicht, aber ich fand es gut, dass ich auf jenen Notfallplan zurückgreifen konnte. Zudem gab es ein kleines Buffet, an dem sich jeder Gast bedienen konnte, und auch diesen Umstand genoss ich in vollen Zügen.

Hat es mir aber Spaß gemacht, inmitten einer Mädchentraube Porzellan anzumalen? Sagen wir mal so, ich war und bin weiterhin zwiegespalten. Wahrscheinlich hat bereits jeder, der meine Berichte verfolgt, gemerkt, dass ich aus allem und jedem irgendwelche Freude ziehen kann, sofern ich gute Laune habe. Das traf auch an diesem Tag zu. Ich nahm mir vor ein Sparschwein mit der Köln-Fahne zu bemalen und somit setzte ich mir ein Ziel, welches mich auch motivierte. Dies gelang mir zwar mehr schlecht denn recht, aber ich hatte Spaß daran und es war alles in allem ein gelungener Abend. Alkohol und Essen hatten daran aber auch einen ersichtlichen Anteil. Und die hübschen Frauen, die im ganzen Lokal herum saßen. Aber habe ich mir eine Nummer klar gemacht? Natürlich nicht…

Also, was ist mein Fazit? Es hat Spaß gemacht und die Aktivität hat auch einen ganzen Abend gefüllt. Und das, obwohl ich mich ansonsten von Malstiften und derartigem Zeug weitgehend fern halte. Der Preis für die „pottery art night“, inklusive Buffet und Sekt, ist jedoch recht hoch, zählt man noch die Keramikteile hinzu, für die man jeweils unterschiedliche Preise bezahlen muss. Für mich persönlich ist dies eine einmalige Erfahrung wert, aber mehr auch nicht. Meine Begleiterinnen jedoch waren wahrlich begeistert und hatten den Plan, dies öfters zu wiederholen. Ob sie dies mittlerweile schon gemacht haben? Keine Ahnung. Ich für meinen Teil zumindest, ich wäre an jenem Abend gut und gerne auf männliche Unterstützung angewiesen gewesen. Aber mein Hilferuf wurde leider nicht erhört. Schade…

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