Imposante Eindrücke aus Köln
Gesehen hat man das alles schon einmal. Denkt man. Doch wenn der Kölner Fotograf Achim Bednorz mit seiner Kamera in dieser Stadt unterwegs ist, sieht man alles dank seiner Farbbilder mit neuen Augen. Jetzt hat er unter dem Titel „Köln – Historia monumentalis“ gleich zwei opulente Prachtbände im Könemann-Verlag veröffentlicht, einen für die „Schäl Sick“, einen mit dem Untertitel „Linksrheinisch“.
Über 1.000 Fotos – darunter auch einige Luftaufnahmen – zeigen die lebenswerte Vielfalt Kölns. Es sind immer wieder atemberaubende Perspektiven, mit denen er den Betrachter fesselt. Das gilt für den Blick aufs Ganze wie für den fürs Detail. Keine Schnappschüsse, sondern genau und sorgfältig geplante Ansichten, getrieben von Entdeckerlust auf das Unbekannte. Fotos, die sich ganz auf Architektur und Stadtlandschaft konzentrieren, Menschen sind die große Ausnahme. Zu ihrer Wirkung trägt auch bei, dass viele Aufnahmen sich über eine Doppelseite hinziehen.
Fotos mit magischer Anziehungskraft
Die Fotos haben eine magische Anziehungskraft; selbst das gemeinhin als hässlich Wahrgenommene – Stichwort Chorweiler – strahlt hier einen geheimen Zauber aus. Viele Bilder ziehen den Betrachter förmlich in das Motiv hinein, sei es der Blick nach oben in einer Kirche oder in das Treppenhaus eines Museums. Streng, klar und nüchtern ist die vorherrschende Ästhetik. Doch erst so erschließt sich etwa die Schönheit der Fassaden des Kaufhof-Parkhauses an der Cäcilienstraße (erbaut 1956/57), der Akkumulatoren-Fabrik Hagen an der Rolshovener Straße aus den 1890er Jahren oder der klassischen Kölner Dreifensterhäusern.
Bednorz hat aber auch den Blick fürs Romantische. Nicht nur in der Altstadt, von den Siedlungen der 1920er Jahre, den Villen in Marienburg oder den Wasserturm in Stammheim (vor Ort ansehen, bevor er mit teuren Wohnungen aufgemotzt wird!). Nostalgisch seine Streifzüge durch die leerstehenden und langsam verfallenden Fabriken in Mülheim, die von der Natur erobert werden. Fotos, die Geschichten erzählen.
Ergänzung mit historischen Bildern
Das Bücherpaar trägt seinen Titel zurecht: Gut sieben Kilo wiegen sie, erreichen fast die Größe von DIN A 3 – das ist in der Tat „monumental“. Und Historia: Jedes porträtierte „Veedel“ wird mit Texten auf Deutsch und Englisch von kompetenten Experten (Walter Buschmann, Alexander Kierdorf, Thomas Otten und Franz-Josef Talbot) vorgestellt. Sie sind kurz und prägnant, gehen auf historische, wirtschaftliche, kulturelle, architektonische Fakten und die Stadtentwicklung ein. Hier leider das einzige Manko der beiden Bücher: Die Schrift ist platzsparend klein, dadurch nicht gerade lesefreundlich.
Historische Aufnahmen, Gemälde und Grafiken ergänzen die Fotos von heute. Das erlaubt spannende Vergleiche. Jeder Themen-Komplex wird zudem von einem kleinen Stadtplan-Ausschnitt eingeleitet. Sehr hilfreich und heutzutage keine Selbstverständlichkeit: das alphabetische Register. So kann jeder Neugierige sofort sehen, wo sein Lieblingsort oder -gebäude abgebildet ist.
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Fotos: Könemann Verlag – Impressionen aus den beiden imposanten Werken.
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Informationen:
„Köln – Historia Monumentalis: Linksrheinisch“
Autoren: Walter Buschmann, Achim Bednorz
720 Seiten
Köln, 2021
„Köln – Historia Monumentalis: Schäl Sick“
Autoren: Walter Buschmann, Achim Bednorz
304 Seiten
Köln, 2021
Preise:
„Köln – Historia Monumentalis: Linksrheinisch“:
45,00 €
„Köln – Historia Monumentalis: Schäl Sick“:
29,95 €
Verlag:
koenemann.com GmbH
Adresse: Kurfürstenstr. 16, 50678 Köln