
Von der Polizei gesichert: Das Fenster an der Universitätsstraße, durch das die Diebe ins Museum einbrachen. Foto: JS
Neun wertvolle Porzellanobjekte aus China gestohlen
In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch wurden aus dem Museum für Ostasiatische Kunst neun chinesische Porzellanobjekte im Wert von rund einer Million Euro gestohlen. Ein Wachmann hatte gegen Mitternacht verdächtige Geräusche gehört und gesehen, wie zwei Männer wegliefen.
„Tief entsetzt und schockiert“ zeigte sich Museumsdirektorin Shao-Lan Hertel, die erst seit zwei Monaten im Amt ist. Sie werde alles tun, um der Polizei bei der Ermittlungsarbeit zu unterstützen. Um diese nicht zu stören, wollten weder sie noch Kulturdezernent Stefan Charles weitere Angaben zum Tathergang machen. Man werde aber die Sicherheitsmaßnahmen des Hauses am Aachener Weiher ebenso überprüfen wie die an den anderen Museen.
Über ein Fenster in die Dauerausstellung gelangt
Nach ersten Erkenntnissen brachen die Diebe über ein Fenster an der Universitätsstraße ein und gelangten schnell in die Räume der Dauerausstellung. Dort stahlen sie aus verschiedenen Vitrinen. Offen ist, ob es sich womöglich um einen Auftrags-Einbruch gehandelt hat und ob noch mehr Stücke gestohlen werden sollten. Außerdem besteht der Verdacht, dass die möglichen Täter in diesem Jahr schon zweimal versucht haben, in das Museum einzubrechen – beide Male erfolglos

Museumsdirektorin Shao-Lan Hertel, erst seit zwei Monaten im Amt, ist „schockiert“. Foto: JS
Zu verkaufen dürften die gestohlenen Objekte schwer sein, da sie genau dokumentiert sind und in eine Internationale Datenbank für gestohlene Kunstwerke eingetragen wurden. Ein Großteil des Diebsguts gehört zu den ältesten Exponaten der Sammlung, sie wurden vor über 100 Jahren vom Ehepaar Fischer für das Museum erworben. Die Teller, Vasen, Krüge und Schalen – alle aus kaiserlichem Kontext – stammen aus dem 16. bis 19. Jahrhundert.

In das Museum – hier der Innenhof – wurde in diesem Jahr schon drei Mal eingebrochen. Foto: JS
Polizei sucht sachdienliche Hinweise
Nach Angaben der Polizei soll einer der gesuchten Männer etwa 25-30 Jahre alt sein, schulterlange Haare haben und ein Basecap getragen haben, der andere etwa 40-50 Jahre alt gewesen sein und einen grauen eckigen Rucksack – wie Lieferdienste ihn nutzen – getragen haben. Sachdienliche Hinweise nimmt die Polizei unter der Telefonnummer 0221/229-0 oder per E-Mail unter poststelle.koeln@polizei.nrw.de entgegen.
Das Museum ist nach zwei Tagen Schließung ab Freitag, 15. September, wieder geöffnet.