Anders

Was nun folgt, ist keine Rezension im herkömmlichen Sinne. Denn diese Inszenierung ist anders. Sie lässt euch fühlen, spüren, schmecken. Kitzelt dabei das tiefste Wesen eurer Persönlichkeit und konfrontiert euch mit Gedanken, die ganz tief in euch verankert sind. Was ihr dabei fühlt, das ist allein eure Sache. Und doch sind wir in ihrer Quintessenz alle vereint…

Leben. 

Tod. 

Liebe. 

Sinn.

Leben

Ich höre ihn. Den einen. Den letzten Glockenschlag. Es ist einer. Den ich höre. Laut. Durchdringend. Dröhnend. Ding. Dong. Eins. Zwei. Drei. Sieben. Ein letzter Glockenschlag. Dröhnend. Durchdringend. Endlich.

Hoch. Hinauf im Leben. Hinauf im Danach. Doch was ist es genau, dieses Danach? Lässt es mich emporsteigen? Oder falle ich herab? Hoch. Eine Treppe. Zwei. Kein Weg zurück. Da ist sie, diese Unsägliche.

(Un-)Sicherheit. Was bringt mir der Tod? Freude? Trauer? Leben? Welches nur ist das Meinige? Und welchen Sinn hat mir das Leben geschenkt? Zu Leben? Zu Sterben? Ich fühle sie. Wenn auch nur schwach.

Sinne. Ich mache die Augen zu. Lasse mich fallen. Und falle. Ich höre. Das Plätschern des Baches. Das Flüstern des Windes. Ich spüre. Das Summen der Sonne. Das Flackern der Flamme. Sinnlos? Nein. Leben. Ich höre ihn. Den letzten Glockenschlag.

Tod. Ich dürste nach ihm. Will ihn umschlingen. Lieben. Ihn abstoßen. Treten. Verfluchen. Besteigen. Welches Leben siehst Du für mich vor, Allumfassender? Das Nichts? Das Hier? Gestern und Heute, in deinem Antlitz verliert es seine Bedeutung. Ich versuche zu fliehen, versuche zu springen. Es ist mein Antlitz, das an Bedeutung verliert. In Deinem der Sinn?

Angst. Ich habe Angst, mein Herr. Doch habe ich Angst? Was ist nur dieses Gefühl, das mich zeit meines Lebens umfasst? Ist es die Angst, vor der meine Angst sich fürchtet? Oder fürchte ich Dich, oh allumfassender Herr? Sie peinigt, sie lacht. Und hinter der Sonne, ihr Antlitz verblasst.

Blicke. Du öffnest, was ich nicht gesehen. Du zeigst mir, was mir lange verloren. Einmal herum, das Leben um mich. Ich um das Leben. Ohne dich bin ich Nichts. Verlassen, Durchbrochen. Versunken. Im Kreis. Das Leben ist endlich. Der Lauf nur ein Kreis.

Licht. Ich sehe es, spüre es. Ich höre es laut. Gleißendes Licht, das mich vollends umfängt. Licht, verschlingend, und hungrig. In glänzenden Roben, weiß und hell, mit herrischen Flügeln. Das Licht, das mich trägt. Und einschlafen lässt. Dunkelheit.

Der Mensch als Kind, das den Tode empfängt. Schicksal? Nein. Bedeutung? Tot. Mit welchen Gefühlen lässt er mich zurück? Persönlich und nackt, im Geiste die Wahrheit.

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Foto: Spiegelberg

Zeiten:

26. – 28. August 2021: 
jeweils ab 19:30 Uhr

1. – 4. September 2021:
jeweils ab 19:30 Uhr

8. – 11. September 2021:
jeweils ab 19:30 Uhr

27. August, 1. und 4. September:
ab 20:00 Uhr

Anmeldung unter: https://weristspiegelberg.de/7gehenkten/

Pro Besuch nur ein Timeslot frei! Coronagerecht darf jeweils nur eine Person in die Vorstellung. Diese dauert etwa 50-60 Minuten.

Preise:

Eintritt: Frei

Kontaktdaten und Anfahrtsbeschreibung: 

Spiegelberg / LTK4 · Klangbasierte Künste Köln
Adresse: Im Lutherturm, Martin-Luther-Platz 2-4, 50677 Köln

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