Kölsch, kölscher, Scala? Nun ja, übertreiben wir mal nicht. Aber vom Prinzip her liegt man vielleicht gar nicht so verkehrt. „Bei uns nehmen die Besucher das echte kölsche Flair mit.“ Und dann schunkelt und singt ihr während der Vorstellungen auch mal mit, trinkt ein Kölsch oder werdet von den Darstellern flapsig in Verlegenheit gebracht. Geht’s noch kölscher? Wir sind uns da nicht so sicher.

Kein anderer Satz des Intendanten-Duos Ralf Borgartz und Arne Hoffmann mag mehr für das stehen, was das Scala ausmacht. „Wenn wir selbst auf der Bühne stehen, verabschieden wir die Zuschauer auch.“ Man wolle Herzlichkeit und ganz viel Gefühl rüber bringen, eine „Heimat schaffen.“ Die selbst geschriebenen Geschichten der Stücke behandeln Themen, die die Zuschauer vielleicht gerade selber beschäftigen, die teils über das Erlaubte hinausgehen und auch allzu gerne unter die Gürtellinie zielen. Alles in einem komödiantischem Rahmen und selbst das Publikum ist davor nicht gefeit. „Wer auffällt, der kriegt seine Show“, sagt Ralf und kann sich ein verschmitztes Lächeln nicht verkneifen. Wer bei den Schunkeleinlagen heraussticht, sollte sich also nicht wundern, vor versammelter Mannschaft aufs Glatteis geführt zu werden.

Gelegenheit dazu habt ihr in der Regel von Donnerstag bis Sonntag. Ein Stück pro Spielzeit, so ist die Devise des Hauses. „Mehr geht auch gar nicht“, erzählt Arne. Bis zu 260 Plätze fasst das Theater unter den Ringen und es ist so gut wie jeden Tag ausgebucht. Und das mittlerweile bereits über Monate hinweg. „Das hat uns selbst umgehauen.“

Allzu lange haben die beiden die Leitung des Theaters nämlich noch nicht inne. Erst seit 2015 führen sie das schon zum Kölner Inventar gehörende Haus, welches vom 2014 verstorbenen Kultregisseur Walter Bockmayer gegründet wurde. Jener legte im Jahre 2003 den Grundstein für das Lustspielhaus. „Ich habe viel unter ihm gespielt, seine Einflüsse sind auch weiterhin in unseren Stücken spürbar“, sagt Ralf. Das kölsche Element soll immer ein wichtiger Bestandteil bleiben. Wer kein Kölsch versteht, ist dann vielleicht hier und da aufgeschmissen, aber „das macht gerade den Spaß aus.“

Wer zuerst kommt, der mahlt zuerst. Es herrscht freie Platzwahl, der Einlass ist ab 90 Minuten vor Spielbeginn geöffnet. Das Haus behält sich jedoch vor, für Gruppen ab zehn Personen sowie Hausgäste Plätze zu reservieren.

Kölsch, kölscher, Scala? Wir sind uns da immer noch nicht so sicher. Aber dass ihr hier in den vollen Genuss des kölschen Flairs kommt, das steht fest. Wir wünschen euch eine geile Zeit!

Fotos: Susanne Baum

Termine:

je nach Vorstellung – die Termine können auf der Webseite des Theaters eingesehen werden

Preise:

Eintritt: ab 32,50 € (ohne Rabatte)

Kontaktdaten und Anfahrtsbeschreibung:

Entenproduktion Gesellschaft für Theater- und Filmproduktion mbH
Adresse: Hohenzollernring 48, 50672 Köln
Telefon: 0221 – 921 366 0
Webseite: www.scala.koeln
KVB: Linien 3, 4, 5, 12, 15: Friesenplatz
Linien 1, 7, 12, 15: Rudolfplatz

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