Stipendienvergabe von insgesamt 60.000 Euro

Die diesjährigen Gewinner der fünf städtischen Förderstipendien stehen fest. Doch auf die traditionelle Preisübergabe im Rathaus muss in diesen Corona-Zeiten verzichtet werden. Gleichsam als Trostpflaster können sich die Nachwuchskünstlerinnen und –künstler über mehr Geld freuen: Das Stipendium wurde schon lange vorher von 10.000 auf 12.000 aufgestockt.

Verliehen werden die Stipendien in den Sparten Bildende Kunst (Friedrich-Vordemberge-Stipendium), Medienkunst (Chargesheimer-Stipendium), Literatur (Rolf-Dieter-Brinkmann-Stipendium) und Musik (Bernd-Alois-Zimmermann-Stipendium sowie Horst und Gretl Will-Stipendium). Neben dem Preisgeld gibt es jeweils noch eine Einzelveranstaltung wie Konzert oder Ausstellung zur Präsentation der ausgezeichneten Arbeiten. Diese Termine stehen schon fest.

Bewerben können sich Künstlerinnen und Künstler, die in Nordrhein-Westfalen wohnen und arbeiten und im Verleihungsjahr nicht älter als 35 Jahre sind, im Fall des Horst und Gretl Will-Stipendiums nicht älter als 30 Jahre. Die Gesamtzahl der Bewerbungen ist nach einem Rückgang im letzten Jahr in diesem Jahr wieder gestiegen – von 139 auf 149, ein Plus von 7,2 Prozent. Der Anteil der Frauen lag bei rund 52 Prozent.

Friedrich-Vordemberge-Stipendium

In der Sparte Bildende Kunst wurde Camillo Grewe (geboren 1988) ausgewählt, da „er die Jury einstimmig mit Skulpturen und Rauminstallationen, die komplex und weit fortgeschritten in ihrem individuellen künstlerischen Ausdruck sind“, überzeugte.

 Camillo Grewe. Foto: Alison Yip

Chargesheimer-Stipendium

Die Künstlerin Deren Ercenk (1989) pendelt – nach eigener Aussage – zwischen bildender Kunst und narrativem Autorenfilm und setzt sic in ihrer Arbeit mit dem Begriff der Ohnmacht auseinander. In der formalen Umsetzung sei ihre Arbeit dann sehr klar, kraftvoll und zugleich vielschichtig, so die Jury. Insbesore Ercenks Film „Berzah“ hatte es ihr angetan.

Deren Ercenk. Foto: Sirin Simsek

Rolf-Dieter-Brinkmann-Stipendium

Kamala Dubrovnik (1992) – mit bürgerlichem Namen Katharina Singh – hat laut Jury „die Kunstfigur Kamala Dubrovnik geschaffen, um ihre Memoiren ‚Kunst hat mein Leben zerstört‘ in die Welt zu setzen, um zu erzählen, schamlos und angstlos, witzig und selbstironisch“. Dubrovnik lebt seit 2018 in Köln.

Während es im Bereich der Kunst etwas geringere Bewerberzahlen gab, stiegen sie im Bereich Literatur mit 65 Prozent stark an. Neben der Anzahl waren auch die thematische Breite und der Facettenreichtum der literarischen Texte bemerkenswert, so die Jury. Sehr überzeugend waren hier auch die Zweitplatzierte Lisa Roy und der Drittplatzierte Jabbar Abdullah, die deshalb von der Jury ausnahmsweise genannt werden.

Kamala Dubrovnik. Foto: Felix Bartke

Bernd-Alois-Zimmermann-Stipendium

„Ihr vielseitiger lebendiger und konzeptuell schlüssiger Ansatz des Komponierens lässt auch für die Zukunft auf großartige und nachhaltige Ergebnisse ihrer künstlerischen Arbeit hoffen,“ heißt es in der Jury-Begründung für die in Köln lebende Komponistin Dariya Maminova (1988).

Dariya Maminova. Foto: Yaroslav Kotov

Horst und Gretl Will-Stipendium

Diesjährige Preisträgerin ist Theresia Philipp (1991). „Ihr künstlerisches Profil und ihr sich ständig ausweitender Wirkungskreis haben zum Zeitpunkt ihrer aktuellen Bewerbung ein beeindruckendes Niveau erreicht,“ lobt die Jury. Vor allem das Projekt „Pollon With Strings“ gefiel. Hier konfrontierte die Saxophonistin ihr „Trio Pollon“  mit einem Streichertrio.

Theresia Philipp. Foto: Bettina Fürst-Fastré

Die Einzelveranstaltungen der Preisträgerinnen und Preisträger sind wie folgt geplant:        

Preisträgerkonzert Horst und Gretl Will-Stipendium für Jazz und improvisierte Musik:
Dienstag, 8. September 2020, 20 Uhr, Stadtgarten, Venloer Str. 40, 50672 Köln       

Preisträgerlesung Brinkmann-Stipendium für Literatur:
Mittwoch, 23. September 2020, 20 Uhr, Literaturhaus, Großer Griechenmarkt 39, 50676 Köln        

Eröffnung der Ausstellung Friedrich-Vordemberge-Stipendium für Bildende Kunst:
Mittwoch, 28. Oktober 2020, 20 Uhr, artothek, Am Hof 50, 50667 Köln (Laufzeit: 29. Oktober bis 21. November 2020)       

Preisträgerkonzert Bernd-Alois-Zimmermann-Stipendium für Zeitgenössische Musik:
Mittwoch, 4. November 2020, 19.30 Uhr, Kunst-Station Sankt Peter, Jabachstr. 1, 50676 Köln     

Eröffnung der Ausstellung Chargesheimer-Stipendium für Medienkunst:
Mittwoch, 2. Dezember 2020, 20 Uhr, artothek, Am Hof 50, 50667 Köln (Laufzeit: 3. bis 19. Dezember 2020)  

Aufgrund der Corona-Pandemie steht derzeit noch nicht fest, ob es bei den genannten Terminen bleiben kann. Hierzu wird die Stadt Köln rechtzeitig weitere Informationen geben.  

Artikelfoto, wie angegeben: Felix Bartke – Die Preisträgerin Kamala Dubrovnik

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