Nebulös. Leblos. Brügge.
Einst war Brügge, die Hauptstadt Belgiens, eine prosperierende Handelsmetropole. Berühmt für den Handel mit flämischen Tüchern, profitierte die Stadt lange Zeit von dem in der Stadt stationierten Hansekontor, der Handelsvertreter aus aller Herren Länder in die Stadt anzog. Ende des 15. Jahrhunderts allerdings nahm dies ein jähes Ende. Mit der Versandung des Zwins, einem Seearm der Nordsee und Schauplatz des maritimen Treibens der Stadt, zogen sich das Handelskontor und die Kaufleute zurück und überließen Brügge ihrem Schicksal: Die Stadt blickte ihrem Untergang entgegen und verarmte, erst im 19. und 20. Jahrhundert blühte die Stadt unter einem neu entdeckten und verstärkten Tourismusaufkommen wieder langsam auf. In eben diese Zeit, in die Zeit eines leblosen Brügges, fällt die Oper „Die tote Stadt“, die auf dem 1892 erschienenen Roman „Bruges-la-Morte“ von Georges Rodenbach beruht. Die Wiederkehr nach Köln wird nun von der Oper gestreamt.
Anlässlich der Uraufführung am 4. Dezember 1920
Mit der Streaming-Premiere von „Written on Skin“ hat die Oper einen außergewöhnlichen Schritt gewagt. Nun legt das Opernhaus nach und verlegt ebenso die Premiere der Produktion „Die tote Stadt“ ins Netz. Eigene Meinung: Nachdem die Qualität der ersten Inszenierungs-Premiere TV-Niveau erreichte, kann abermals Großes erwartet werden. Gabriel Fetz, die die musikalische Leitung, übernimmt, und Tatjana Gürbaca, zuständig für die Regie, lassen so das 100-jährige Jubiläum der Uraufführung des aus der Feder von Erich Wolfgang Korngold entstandenen Opernstücks wieder auferleben, das am 4. Dezember 1920 eine Doppelpremiere im Stadttheater Hamburg und im Stadttheater Köln feierte.
Kurzanriss der Geschichte: Paul, der im tristen und beinah ausgestorbenen Brügge seiner toten Frau Marie nachtrauert, findet in der Tänzerin Marietta eine neue Liebe. Unfähig ob des vergangenen Verlustes mit dieser Situation umzugehen, verliert er sich in tragischen Träumen und verlässt letzten Endes die tote Stadt, die ihn immerzu an seine verlorene Frau erinnert.
Wie bei der ersten Streaming-Premiere der Oper steht euch auch dieses Mal ein „Pay as you wish“-Modell offen, das Ticketkäufe von 0,- bis zu 350,- Euro zulässt.
Wir wünschen euch viel Spaß!
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Foto: Hans Jörg Michel – Burkhard Fritz als Paul und Aušrine Stundyte als die Tänzerin Marietta.
Zeiten:
4. Dezember 2020:
Beginn: 19:30 Uhr
Preise:
Zwischen 0,- und 350,- €
Tickets unter:
Link zur Aufführung folgt dann per Mail.