Diversität im Mittelpunkt des „Verein für Darstellende Künste“
Die vergangenen Monate waren eine harte Zeit für Kölns freie Theaterszene. Wegen Corona mussten sie schließen. Und wenn sie kurzzeitig wieder Zuschauer empfangen durften, dann deutlich weniger als gewohnt und unter strengen, schnell wechselnden Regeln. Doch einen positiven Effekt hatte diese Zeit (die noch lange nicht zu Ende ist): Die Szene raufte sich zusammen und gründete den „Verein für Darstellende Künste Köln e.V.“ – unter Einschluss der Sparte Tanz. Jetzt stellte der bunt zusammengesetzte 7-köpfige Vorstand seine nächsten Arbeitsziele vor.
Im Mittelpunkt steht die aktuelle Diskussion um gesellschaftliche Diversität. Die sieht man zwar in Köln, nicht aber im Programm-Angebot, nicht in der Zusammensetzung der Theater und schon gar nicht im Publikum. Selbstkritisch sieht man auch die überwiegend männlich geprägten Leitungsstrukturen. Dies zu ändern und neue Zuschauergruppen zu gewinnen, soll ein „Rat der Vielfalt“ helfen, dem auch Externe angehören können.
Der Verein hofft auf steigende Mitgliederzahlen
Derzeit gehören dem Ende Mai gegründeten Verein, der im Wesentlichen auf die Strukturen der nun ehemaligen Theaterkonferenz zurückgreifen kann, 29 Theaterhäuser an, 47 freie Gruppen (im Mai waren es 32), 15 persönliche Mitglieder (1) sowie als Ehrenmitglied Georg Franke, Gründer und langjähriger Vorsitzender der Kölner Theaterkonferenz. Nun hofft man auf weitere engagierte Mitglieder. Diese müssen professionelle Tätigkeit und einen Arbeitsschwerpunkt in Köln nachweisen.
Positiv sieht man im Rückblick die Corona-Hilfen von Stadt, Land und Bund. Besonderes Lob gilt dabei der Stadt. Gleichzeitig aber weist man auf die dauerhafte „Unterfinanzierung“ der Kulturschaffenden hin – sprich deren niedrige, unterdurchschnittliche Einkommen. Außerdem fehlen vor allem den freien Gruppen Proberäume.
Foto: Die studiobühneköln, das Horizont-Theater, das Theater im Bauturm und das KKT in Ehrenfeld sind alle Teil des neuen Vereins.